Ich mag Trauerfeiern

Schon als Kind war ich mit meinen Eltern gerne auf Beerdigungen. Ich hatte einige ältere Großonkel und -tanten, so war es auch irgendwie normal. Mit sechs Jahren durfte ich meinen toten Opa sehen und ich erinnere mich, dass ich das sehr interessant und gar nicht beängstigend fand. Und ich mag Trauerfeiern, weil sie mir ein schönes Gemeinschaftsgefühl geben

Eine Frau grinst den Betrachter an. Daneben stehlt: Ich mag Trauerfeiern"

Als Erwachsene habe ich erfahren, wie wichtig so ein Abschied sein kann. Auf der Trauerfeier für meine Patentante war ich überrascht, als ich weinen musste. Um meine Tante, die nie zugänglich für die Gefühle anderer war. Und ich fand es schön, dass ich für meine verschlossene, aber trotzdem warmherzige Tante Tränen vergoss.
Als Trauerrednerin habe ich die Möglichkeit, diesen wichtigen Tag für die An- und Zugehörigen zu gestalten. Ich kann ihnen Zugang zu ihrer eigenen, ganz persönlichen Trauer verschaffen. Das ist ein unglaublich schönes Gefühl. Natürlich ist es für die Betroffenen ein wahrhaft schwerer Tag – und doch eine wichtige Voraussetzung für ein neues Leben, ohne diese geliebten Menschen. Trösten kann ich nicht, das weiß ich. Aber ich kann diesen Übergang sanft gestalten und das tue ich mit Herz und Seele.
Ich wünsche mir, dass Sterben und Tod ein bisschen näher in unser aller Leben rücken.
Dass gestorbene Menschen nicht sofort dem Bestatter oder der Bestatterin übergeben werden, sondern noch ein bisschen bleiben dürfen. Das wir der Trauer einen Raum geben, auch wenn sie von außen irgendwie unangemessen wirkt. Tod ist nicht der Böse, sondern die Krankeit, der Unfall oder das Alter. Tod ist der große Transformator.
Wir müssen alle sterben – ja, das ist eine Binsenweisheit! Aber warum nicht schonmal darüber Gedanken machen? Was fällt dir ein, wenn du an deinen Tod denkst? Hast du Angst? Zitterst du noch oder planst du schon?
Hier ein paar Anregungen:

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